Technische Hinweise zu Lieferung und Leistung

Ergänzend zu unseren AGB

Unsere Betonfertigteile entstehen bei uns im Werk sowohl in teilautomatisierten Anlagen als auch durch handwerkliche Fertigung. Konkrete Normen und Richtlinien sichern die Qualität der Rohstoffe und Endprodukte. Diese wird durch regelmäßige Prüfungen sichergestellt. Dennoch kann es auf der Baustelle zu unterschiedlichen Einschätzungen kommen. Die folgenden technischen Hinweise sollen helfen, Missverständnisse zwischen Hersteller und Kunde zu vermeiden.

Ausblühungen

Gelegentlich können auf der Oberfläche von Betonprodukten Ausblühungen auftreten. Diese sind technisch nicht gänzlich vermeidbar und entstehen hauptsächlich durch besondere Witterungsbedingungen, insbesondere in der jungen Aushärtephase des Betons. Sie bestehen aus Calciumcarbonat, das sich durch die Reaktion von Calciumhydroxid mit Kohlensäure aus der Luft bildet. Die Qualität und die technischen Eigenschaften unserer Produkte werden durch diese Erscheinung nicht beeinträchtigt. Im Laufe der Zeit verschwinden Ausblühungen durch natürliche Bewitterung unter Einfluss von weichem Regenwasser sowie der normalen mechanischen Beanspruchung. Sie stellen keinen Mangel im Sinne der §§ 434 ff. BGB dar und berechtigen daher nicht zu einer Reklamation.

Haarrisse

In besonderen Fällen können oberflächliche Haarrisse entstehen, die mit bloßem Auge meist nur unter bestimmten Feuchtigkeitsbedingungen sichtbar sind. Solche Haarrisse sind unbedenklich und haben keinerlei Auswirkungen auf die Funktion oder Langlebigkeit der Produkte, sofern die normgerechten Materialanforderungen erfüllt sind.

Fertigungsbedingter Absatz bei Bordsteinen

Bordsteine mit abgeschrägter Anlaufkante können fertigungsbedingt unterhalb dieser Schräge einen leichten Absatz aufweisen. Dieser liegt nach der Verlegung so tief, dass er optisch nicht mehr wahrnehmbar ist. Dieser fertigungsbedingte Effekt ist technisch nicht vermeidbar und stellt keine Beeinträchtigung der Gebrauchstauglichkeit dar.

Farb- und Strukturunterschiede

Unsere farbigen Betonerzeugnisse bestehen aus natürlichen Rohstoffen, bei denen trotz sorgfältigster Kontrolle aller für die Farbgebung wichtigen Einflüsse Farbschwankungen auftreten können. Dies betrifft sowohl Serienprodukte als auch Sonderanfertigungen. Solche Schwankungen sind technisch nicht vermeidbar und stellen nach Stand der Betontechnik keinen Mangel dar. Um ein harmonisches Gesamtbild zu erzielen, empfehlen wir bei größeren Einbaumengen eines Produkts, Material aus mehreren Paketen bzw. Chargen gleichzeitig zu verarbeiten. Allerdings sind Farbabweichungen auch innerhalb eines Pakets möglich.

Die Bewitterung und die mechanische Beanspruchung führt bei Betonerzeugnissen und daraus hergestellten Bauwerken, z.B. Stufenplatten oder Fensterbänken, zu einer Veränderung von Eigenfarbe und Oberflächenstruktur. Anfangs vorhandene Unterschiede in der Farbgebung gleichen sich im Laufe der Nutzung demnach aus.

Wird die Wahl eines Betonerzeugnisses anhand von Musterflächen oder bereits genutzten Bauwerken getroffen, ist zu berücksichtigen, dass gleichartige neue Produkte diesen Witterungseinflüssen noch nicht ausgesetzt waren und daher Farb- und Strukturunterschiede zur ursprünglichen Musterfläche oder zum Bauwerk aufweisen können. Dies gilt sinngemäß auch für Nachlieferungen. Eine Haftung nach §§ 434 ff. BGB ist ausgeschlossen.

Kantenabplatzungen

Kantenabplatzungen können auftreten, wenn Bauteile wie Pflastersteine, Gehwegplatten, Bordsteine, Muldensteine, Stufenplatten u.ä. zu engfugig verlegt werden oder der Unterbau nicht ausreichend tragfähig ist. Bereits beim Abrütteln können Spannungen und Kantenbeanspruchungen entstehen, denen selbst hochwertiger Beton nicht standhält. Die daraus resultierenden Kantenabplatzungen stellen keinen Mangel des Erzeugnisses, sondern einen Mangel des Unterbaus bzw. der Verlegeweise dar.

Die Norm DIN 18318 „Straßenbauarbeiten – Pflasterdecken und Plattenbeläge“ schreibt eine Fugenbreite von 3 – 5 mm zwingend vor. Werksseitig angebrachte Abstandshalter von 1,5 – 2 mm verhindern lediglich „knirsches“ Verlegen, dürfen jedoch nicht als Ersatz für Fugen betrachtet werden. Eine korrekte Verlegung ist entscheidend für die Langlebigkeit der Beläge.

Oberflächenbeschaffenheit

Betonerzeugnisse können produktionsbedingt Oberflächenporen aufweisen, sogenannte Lunker. Diese lassen keine Rückschlüsse auf Wasserdichtheit oder Festigkeit zu und beeinträchtigen nicht den Gebrauchswert, sofern die Produkte den technischen Spezifikationen entsprechen. Entscheidend ist die Bewertung der Luft- und Wassereinschlüsse im Einzelfall. Eine leicht raue Oberfläche kann rutschhemmend wirken und erhöht die Sicherheit, insbesondere bei Nässe. Auch unterschiedliche Auswaschstrukturen bei Waschbeton stellen keinen Mangel dar, da ausgewaschene Oberflächen natürlich wirken sollen. An der Oberfläche können gelegentlich punktförmige bräunliche Verfärbungen auftreten, sie stammen von technologisch unbedenklichen Bestandteilen organischen Ursprungs im natürlichen Zuschlag.

Für weiterführende Informationen zu Sichtbetonflächen von Fertigteilen aus Beton und Stahlbeton verweisen wir auf das Merkblatt Nr. 1 der Fachvereinigung Deutscher Betonfertigteilbau e.V. (12/2012).

Betonwerkstein im Winter

Frost und Frost-Tausalzangriff kann die Oberfläche von Betonwerksteinbelägen beeinträchtigen. Äußere Schäden zeigen sich in Form von Oberflächenabwitterung. Dabei werden kleine Partikel oder dünne Schichten aus der Oberfläche des Betons herausgelöst oder abgesprengt. Diese Schäden werden von Taumitteln i.d.R. verstärkt.

Daher empfehlen wir, im Winter bevorzugt Sand oder Splitt mit einer Korngröße von 1 – 4 mm als Streumittel zu verwenden, um die Laufsicherheit auf gefrorenem Untergrund zu gewährleisten. Tausalze können die Oberfläche aufrauen und langfristig schädigen. Sollten Sie dennoch Tausalz einsetzen wollen, kann der Beton werkseitig für eine verbesserte Frost- und Tausalzbeständigkeit speziell behandelt werden. Dies muss jedoch frühzeitig vor Produktionsbeginn vereinbart werden.

Gebrauchsspuren

Der Hauptzweck einer Flächenbefestigung mit Betonprodukten ist ihre funktionale Nutzung. Dabei lassen sich Spuren der Beanspruchung, wie Kratzer, Schleifspuren oder Verschmutzungen, nicht vermeiden. Bei Flächen, die von Fahrzeugen befahren werden, können zudem Reifenspuren durch Abrieb entstehen. Solche Gebrauchsspuren sind in der Regel kein Mangel, sondern eine natürliche Folge der Nutzung.

Zusätzliche Informationen und individuelle Lösungen

Neben unserem regulären Sortiment bieten wir eine Vielzahl an individuellen Lösungen und Sonderanfertigungen an. Bitte kontaktieren Sie uns, falls Sie spezifische Anforderungen und Wünsche haben.

Haevescher Beton - Betonhintergrund

werde Teil des Teams von…

Haevescher Betonwerk GmbH Logo
Zu den Stellenangeboten